Das nächste Druck-Projekt mit dem Blue Cast Resin X5, die Creole, hat leider mal wieder nicht funktioniert. Der etwa auf 3 mm Höhe gewachsene Ring der Basis hat sich von der Druckplattform gelöst und lag unschuldig schweigend im Resinbecken. Im Prinzip orientierte sich der Aufbau am Setting der zuletzt erfolgreich gedruckten Ohrsteckern. Nur, der Basisring war jetzt in der Dimension größer (Durchmesser: 36 mm/ 25mm) …
Die Recherche in verschiedenen Foren ergibt, dass der Elegoo Mars 2 (nächste Generation) mit dem Standard-Resin von Elegoo sehr zuverlässig druckt. Mein Problem ist ein spezielles Problem des X5-Resin. Blue Cast empfiehlt inzwischen die Verwendung eines Primers (L-350), der für 46,- EUR / 30 ml zu haben ist. Ich habe den Primer bestellt und werde wohl demnächst berichten, wie es gelaufen ist.
Der nachfolgend abgebildete Druck des „Lampignon-Ohrsteckers“ konnte mit dem Elegoo Mars Pro plan und ohne zusätzliche Stützen mit Blue Cast Wax-Resin X5 gedruckt werden. Die Form ist sozusagen mehr oder weniger 3D-Druck-affin.
Allerdings habe ich, nachdem ich vorher mehrere Mißerfolge beim Druck der Ohrstecker hatte, im Vorfeld verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die in den einschlägigen Foren empfohlen werden:
Ich habe die Folie des Resintanks mit PTFE-Spray behandelt, was offenbar während des Druckprozesses die Loslösung des Druckobjekts von der Folie erleichtert
Die Bauplattform habe ich mit kreisenden Bewegungen auf Schleifpapier (Körnung 400) aufgeraut, um eine bessere Haftung der Druckobjekte zu erreichen
Ich habe beim Leveln ein dickeres Papier als Abstandhalter benutzt (ein Thread hatte eine Zugabe von 2/10 mm empfohlen, damit bei der Ablösung des Objekts von der Folie einfacher Luft zwischen Display und Folie einfliessen kann)
Blue Cast hat für das x5 Resin folgende Einstellungen für den Elegoo-Mars-Pro veröffentlicht: Layerhight 0.04 / Bottomlayer Count -7n / Exposertime -11sec / Bottom Exposertime -90 sec / Light Off Delay -8 sec / Bottom Light Off Delay – 11 sec / Bottom Lift Distance -5 mm / Lifting Distance – 5 mm / Bottom Lift Speed – 50 mm/min / Lifting Speed 50 mm/min / Retract Speed – 100mm/min . Diese Voreinstellungen habe ich im Slicer (Citubox) eingegeben.
Es hat funktioniert. Ob es auch weiterhin funktioniert, wird die Zukunft zeigen …
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Nachdem der Drucker inzwischen ein halbes Jahr alt geworden ist, wird es Zeit, noch einmal ein Resume`zu ziehen und die etwas euphorischen Beschreibungen im ersten Blog-Artikel zu relativieren. Punkt eins: Es bleibt dabei, dass die Druckqualität sehr gut ist – wenn der Druck funktioniert hat . Punkt zwei: Der Kleine ist ziemlich sensibel und Zuverlässigkeit ist nicht so ganz sein Ding. Das kann man auch in vielen Internet-Foren nachlesen. Insofern ist er für die pünktliche Abarbeitung von Kundenaufträgen nicht so geeignet. Die Fehlersuche ist zeitaufwendig. Die Foren sind zwar mitunter hilfreich. Dennoch operiert man mehr oder weniger nach Prinzip Trial and Error. Vielleicht wird es mit zunehmender Erfahrung besser.
Das Problem ist in erster Linie die ungenügende Haftung/ bzw. Nicht-Haftung der Druckobjekte auf der Druckplattform. Es kam relativ häufig vor, dass sich die Druckobjekte während des Drucks von der Druckplatte gelöst hatten und in den Resinbehälter fielen. Meistens entstehen dadurch Rückstände auf der Folie des Tankbodens, die sich nur bedingt entfernen lassen. Die Folie wird zunehmend intransparent und furchig und muss irgendwann ausgewechselt werden.
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Die Erhöhung der Bottomlayer-Exposure-Time von 60 auf 80 sec hat in diesem Fall zuletzt geholfen. Aber bisher bleibt es eine Jonglage. Ich reagiere, wenn der Mißstand eingetreten ist – kann ihn aber nicht wirklich ausschliessen…
Fazit: Der Elegoo Mars ist aufgrund Druckqualität für den Druck von Prototypen geeignet. Diese sollten dann aber besser mit konventionellen Mitteln vervielfältigt werden, bis man im Handling des Druckers sicherer geworden ist.